Zwei Tage im Zeichen des Schnee
Die letzten beiden Osterfeiertage hatten eine Gemeinsamkeit – Schnee. Während der Sonntag dazu genutzt wurde, der Familie ein Gutes zu tun -sprich Ostereier zu verstecken und wieder zu finden. So lag das Hauptaugenmerk des Montags beim Erholen. Schließlich haben wir hier im Haus eine Zwergenmeute zu Besuch, die die Nerven aller Bewohner, einschließlich mir, deutlich strapaziert. Wobei ich die Sache auch geniesse, denn wann kann man sonst fast den ganzen Tag spielen, rennen, blödeln und gestreichelt werden?
Seht ihr, obwohl es sehr stressig ist, finde ich auch immer etwas Gutes. Und gute Sachen sind mir einige wiederfahren. Während ich am Sonntag dem Guten etwas auf die Sprünge helfen musste, so war das heute unproblematisch. Es ergab sich von allein.
Ostersonntag oder wie wir heute sagen können: Einer der Weihnachtsfeiertage
Während viele die Bedeutung von Ostern gar nicht (mehr) kennen, ist es mir komischerweise sofort klar gewesen. Ostern ist die Zeit, in der mein Zweibeiner Sachen im Garten versteckt und hofft, diese im nächsten Frühling wieder zu finden. Und wenn nicht, dass diese Sachen wachsen und gedeihen. Beispielsweise ist es für mich vollkommen logisch, diese Überraschungseier zu verstecken. Wenn man die nur lange genug im Boden versenkt, kommt da später mal ein Gebüsch mit lauter Eiern dran. Wie sonst soll man das anders erklären, wenn man sich manche Vorgärten anschaut. 😉
Während der Zweibeiner bemüht war, die „Nester“ für die Kleinen zu verstecken und dies möglichst spurneutral (Klasse Wort!), versuchte ich mir alle Verstecke einzuprägen. Eins habe ich mir gemerkt… Muss ich noch üben!
Die Zeit verging, die Spuren waren wieder zugeschneit und die erste Nichte tauchte auf, um den Garten nach möglichst vielen und teuren Sachen zu durchsuchen. Ok teuer waren sie nicht, aber es waren viele Sachen versteckt. Während sie so suchte, hoffte der Zweibeiner, dass sie nicht soviele Sachen gleich entdeckte. Zum Glück hatte die Kleine keine Ausdauer und gab sich mit dem ihr zugedachten Zeugs zufrieden.
Pause für die Kids und mein Auftritt
Da noch keiner sich zum Kaffeetrinken eingefunden hatte, nutzte ich die Gunst der Stunde und markierte einen dringenden Vorfall. Aber in Wirklichkeit wollte ich nur raus in den Schnee und mal gucken was ich mir gemerkt hatte. Nach circa einer halben Stunde entdeckte ich dann auch ein Versteck. Mit Grausen verfolgte der Zweibeiner mein Aufstöbern, Fortschleppen und verteilen des Inhaltes im Garten. Mit großen Schritten kam er angespurtet und versuchte mir den Rest der Sachen zu entreissen. Aber zu spät Meister- ich war schneller!!!
Was übrig blieb war lediglich ein kleines gelbes Plasteei, samt Inhalt, den ich mangels Händen eh nicht zusammenbauen konnte. Die restlichen Sachen habe ich zwar nicht gegessen, aber mal angeleckt. Unverständlicherweise wollte der Zweibeiner diese Sachen den kleinen Zwergen nicht mehr zum Naschen anbieten. Sonst knuddeln die doch auch mit mir!
Aber egal, der Zweibeiner überarbeitete das Verstecksystem noch einmal. Während er jetzt versuchte die Sachen hundesicher zu platzieren, versuchte ich wie weit ich da rankam. Keine Chance für mich, da war nix zu machen. Aber wenn ich gross bin… Dann!!!
Zwischenzeitlich war die ganze Sippe eingetroffen und das Kaffeetrinken etwas länger zelebriert, damit die Wege auch wieder etwas verschneiter würden. Hat prima geklappt, da genügend runter geschüttet wurde.
Und dann begann die Jagd durch den Garten und alle machten mit. Während ich versuchte mich wieder zu erinnern und meinen kleinen Schnecken zu helfen, entdeckten sie nach und nach die Sachen, die ich dort gar nicht vermutet hätte. Auf jeden Fall war es ein Riesenspass und es blieb kaum einer im Schnee komplett trocken.
Der Montag der eigentlich ein Sonntag war
Wieder einmal meinte es das Schicksal hart mit mir. Während ich am Samstag noch verwundert, ob des frühen Startes in den Tag, etwas unsicher war, wusste ich heute fast genau, was kommen würde. Zu meiner Überraschung entschied sich mein liebes Frauchen auch dazu, den Schlafanzug gegen eine Winterausrüstung einzutauschen. So ging es kurz nach Sieben bereits in den Wald. Die Zwei nutzten die Überzahl schamlos aus und liessen mich zwischen ihnen erst einmal hin- und her rennen. Mein Spaziergang am Samstag führte mich ja bereits in entferntere Weiten. So war dies nicht verwunderlich, dass dies bei diesem Snowpowder ein wahres Fest für mich wurde. Sonne, Schnee und meine zwei Mitbewohner – was will das Herz eines kleinen Bx mehr?
Während ich durchs Unterholz jagte und vom Frauchen zum Zweibeiner rannte, wurde eine kleine Herde Rehe aufgescheucht. Hiermit möchte ich mich bei euch entschuldigen. Nix gegen Rehe und deren Ruhe. Ich mag auch beim Ruhen nicht gestört werden. Und außerdem taugen die auch nicht als Spielkameraden, die sind etwas schneller als ich.
Das Feld erreichten wir nach kurzer Zeit und nahmen gleich den kürzesten Weg darüber. Beim Sonnenschein durch den 30cm tiefen Schnee zu waten war das reinste Vergnügen. Über einen Bach gesprungen und schon waren wir in einem Wäldchen. Alles schnell erkundet und beim Herausgehen dann ein unglaubliches Blau am Himmel und unendliche Weiten in Schnee gehüllt. Traumhaft!
In der Ferne sah ich auch die Rehtruppe wieder, dachten wohl, dass ich zurück komme. Keine Angst -kein Bedarf, hab doch meine Zwei mit. Während ich den Schnee in vollen Zügen und vollem Mund genoss, fingen die Zwei plötzlich an umzufallen. Heraus kamen zwei Schneengel im Selbigen. Wobei hier Frauchen für weitaus mehr Ästhetik gesorgt hat. Das kann auch an der Kopfbedeckung meines Zweibeiners gelegen haben. Manchmal glaube ich, dass solche Dinger verboten werden müssten. Aber irgendwie hat der so ein Ding wahrscheinlich gratis bekommen.
Nach ein paar Blödeleien im Schnee ging es dann weiter. Obwohl ich schon etwas fertig war, konnten meine Akkus nochmal auf Power schalten, als ich Bodo traf. Bodo die alte Socke war aber noch total fit, so dass ich wenig Freude am Spiel mit ihm hatte. Während ich mich sonst auf Bodo freue, hatte er heute einfach zu viel Energie für mich. Teilweise wollte ich nur noch schlafen-allerdings erst nach einer ausgiebigen opulenten gewaltigen gigantomanischen Mahlzeit.
Zuhause angekommen erwartete mich Quark der Magerstufe. Da brauchste echt Fantasie um daraus was zu basteln. Allerdings kam später etwas Licht in meinen finsteren Tunnel. Der Zweibeiner erbarmte sich und mein Frauchen scheint auch keine Schneekönigin zu sein. Der Tag war noch nicht mal auf Mittag fortgeschritten und ich war fertig, wie nach ’ner Woche Trainingslager. Kurze Nachricht für meinen Zweibeiner: „Ich bein kein Sportler und werde wahrscheinlich auch keiner. Melde mich lieber an Schule für Kunst oder besser fürs Kochen an!“
Nach dem Dies gesagt wäre, kann ich mich beruhigt dem Mittagsmahl zuwenden. Kartoffelbrei, Pansen-Knorpelmix und etwas TroFu…
Danach kann man super schlafen…
Ciao Apollo
PS: Grüße an Bodo, das nächste Mal bist du fällig! 😉
PPS: Peace for Tibet!